Para Sportschützin Hiltrop gewinnt Gold in Paris

Ehemalige Sport-Inklusionsmanager*innen und Event-Inklusionsmanager bei den Paralympics in Paris: Nach Gold im Dreistellungskampf hat Natascha Hiltrop im Schießwettbewerb Kleinkaliber liegend ihre zweite Goldmedaille bei den Paralympics 2024 in Paris gewonnen.

Natascha Hiltrop, ehemaige Sport-Inklusionsmanagerin holt Gold / Foto: Oliver Kremer / DBS
Natascha Hiltrop, ehemaige Sport-Inklusionsmanagerin holt Gold / Foto: Oliver Kremer / DBS

Natascha Hiltrop hatte im anspruchsvollen Kleinkaliber-Dreistellungskampf große Nervenstärke bewiesen und in einem engen Finale bei den Paralympics 2024 die Goldmedaille gewonnen. Die 32-Jährige vom SV Lengers verbesserte sich im Vergleich zur bereits sehr starken Qualifikation, schoss 465,5 Ringe und feiert damit die vierte Paralympics-Medaille ihrer Karriere, zwei Tage später holte sie erneut Gold. 

Natascha Hiltrop war von 2018 bis 2020 als Sport-Inklusionsmanager*in im gleichnamigen Projekt des DOSB beim Deutschen Schützenbund tätig – gefördert vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales. Auch die ehemalige (2017 – 2019) Sport-Inklusionsmanagerin Katharina Krüger und der ehemalige Event-Inklusionsmanager Marc Lembeck (2021-2023 beim Deutschen Ruderverband) sind neben dem Beruf leistungssportlich aktiv und nehmen an den Paralympics in Paris teil. Der Vierer mit Marc Lembeck verpasste nur äußerst knapp das Podium. Katharina Krüger ist eine Rollstuhltennisspielerin der Weltklasse. Mit dem LSB Berlin setzte sich die Rehabilitationspädagogin als Sport-Inklusionsmanagerin für den "Marathon Inklusion" ein. 

„Ich bin müde und kaputt, aber trotzdem unglaublich happy und erleichtert“, sagte Hiltrop, die nach Silber 2016 in Rio de Janeiro und Silber sowie Gold in Tokio 2021 erneut einen Riesenerfolg auf der paralympischen Bühne feiern darf. „Nach dem ersten Schuss habe ich nicht mehr damit gerechnet, dass das hier noch was wird heute. Trotzdem habe ich mich Schuss für Schuss immer weiter nach oben gearbeitet. Vor dem letzten Schuss wusste ich nicht, dass ich 0,1 vorne war und dachte, die 9,9 reicht nicht. Als ich es dann realisiert habe, ist alles abgefallen", sagte Hiltrop.

Mit einem strahlenden Gesicht verließ sie nach dem letzten abgegebenen Schuss den Stand auf der Schießanlage im französischen Châteauroux. Hiltrop lag dem ebenfalls sichtlich bewegten Bundestrainer Rudi Krenn gleich nach dem Wettkampf in den Armen. „Ich kann es noch gar nicht glauben“, flüsterte sie ihrem Trainer zu. Auch der wurde von seinen Gefühlen geradezu übermannt: „Das nimmt mich emotional extrem mit. Was hier heute passiert ist, ist einfach nur hammermäßig“, sagte Krenn. „Aus eigener Erfahrung weiß ich, was da in einem vorgeht, wenn man so ein Finale schießt. Man hat Ehrgeiz und muss gleichzeitig die Ruhe bewahren. Natascha war schon in der Vorbereitung heute Nachmittag die Ruhe selbst und sehr in sich gekehrt. Wir haben hier gerade erlebt, wie unglaublich gut die mentale Verfassung von ihr ist“, schwärmte Krenn.

Erster Schuss als Weckruf

In Châteauroux setzte Hiltrop sich im Aufeinandertreffen der besten Acht von Beginn an an die Spitze. Kniend verfehlte sie zwar mit dem allerersten Schuss die hohen Punktzahlen und traf nur eine 7.3, doch sie ließ sich von dem ungünstigen Start nicht aus der Ruhe bringen. „Vielleicht war das der Weckruf, jetzt mit voller Konzentration zu schießen“, erklärte Krenn. Seine Athletin steigerte sich tatsächlich. Von Serie zu Serie kam sie besser in den Wettkampf und beendete zunächst mit 149.0 Ringen (49.95, 49, 50.5 Ringe). Im liegenden Anschlag setzte sie, wie bereits in der Qualifikation, mit einer nahezu perfekten Leistung noch einen drauf. Insgesamt 158.1 Ringe (52.4, 52.6, 53.1) erzielte sie hier und hob das Niveau noch einmal an. Eine Drucksituation für die Konkurrenz, insbesondere für die Dauerrivalin aus der Slowakei, Veronika Vadovicova, die immer näher herankam und im stehenden Anschlag aufschloss. In Tokio noch musste Hiltrop sich am Ende in dieser Disziplin mit Silber begnügen. Erneut ging es denkbar knapp zu. Die Führung wechselte von Schuss zu Schuss. Reine Nervensache, hier weiterhin mit Fokus zu agieren und die Treffer ins Schwarze zu setzen. Das gelang Hiltrop außerordentlich gut. Nach 45 Schüssen stand es fest: Die deutsche Athletin krönt sich dank einer herausragenden Mentalleistung erneut zur Paralympics-Siegerin im Kleinkaliber-Dreistellungskampf.

(Quelle: Deutscher Behindertensportverband)


  • Natascha Hiltrop, ehemaige Sport-Inklusionsmanagerin holt Gold / Foto: Oliver Kremer / DBS
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