Soziale Teilhabe im Hamburger Sport

Hamburg wird zunehmend inklusiv, aber es gibt noch viele Hürden für Menschen mit einer Behinderung.

Ein Kanute mit Behinderung lässt sein Boot zu Wasser. Foto: picture-alliance
Ein Kanute mit Behinderung lässt sein Boot zu Wasser. Foto: picture-alliance

Der Hamburger Sportbund (HSB) und die Hamburger Landesarbeitsgemeinschaft für behinderte Menschen (LAG) sind im stetigen Austausch, um Teilhabe im sozialen Bereich zu erleichtern. Eines der Ziele ist der vereinfachte Zugang zu Freizeit und Sport für Menschen mit Behinderung. Besonders die Frage der Finanzierung der Assistenz in der Freizeit ist bis heute nicht ausreichend geklärt.

Dazu erklärt Kerrin Stumpf, Vorstandsmitglied der Hamburger Landesarbeitsgemeinschaft behinderter Menschen: „Seit dem 3. Teilhabebericht der Bundesrepublik haben wir die Daten zu einem Missstand, den blinde, gehörlose, körper- und mehrfach behinderte Menschen und viele andere Zielgruppen in ihrem Leben konkret wahrnehmen: Menschen mit Behinderung haben in Deutschland und so auch in Hamburg trotz der UN-Behindertenrechtskonvention zu wenig Teilhabe am Sport und sportlichen Freizeitgestaltungen. Mehr als jeder zweite der ca. neun Millionen Menschen mit Behinderung treibt keinen Sport. Besonders Menschen mit Assistenzbedarf haben nicht die Möglichkeiten, ihren Interessen nachzugehen. Es fehlen Personal, Technik, Geld und allzu häufig das Verständnis für die erforderlichen Transfers, Kommunikationshilfen, Gebärdensprachdolmetscher*innen

„Die Sportvereine, die sich in der Inklusion in Hamburg auf den Weg machen, sind Lichtblicke für die Betroffenen und auch uns als Familien. Sport bedeutet Kontakt, Spaß und etwas für die eigene Gesundheit zu tun. Hier treffen sich alle und tolle Projekte - Segeln, Fußball, Tennis und viele mehr - zeigen das. Ohne die nötige Assistenz geht es aber nicht. Dafür müssen die Gelder bewilligt werden und das Personal zur Verfügung stehen.“

Daniel Knoblich, Vorstandsvorsitzender des Hamburger Sportbunds ergänzt: „Die Sportvereine in Hamburg stellen sich immer inklusiver auf und versuchen, die Bedürfnisse von Menschen mit Behinderung zu berücksichtigen. Insbesondere die oftmals fehlende Unterstützung (Assistenz) für Menschen mit Behinderung erschwert den Sportvereinen ihre Bemühungen. Nicht viele Menschen im organisierten Sport beherrschen z.B. die Gebärdensprache, das stellt vor allem die Trainer*innen und Übungsleitenden vor immense Herausforderungen. Übungsleitende fühlen sich oftmals alleingelassen bzw. werden überfrachtet mit Anforderungen und Aufgaben jenseits ihrer Kompetenzbereiche.“

Deshalb gibt es aus Sicht der Menschen mit Behinderung, die in Sportvereinen aktiv werden wollen, Handlungsbedarf. Sie brauchen in vielen Fällen Assistenz um am Sport teilzunehmen, von der Anmeldung für einen Sportkurs bis zum Weg zur Sportstätte. Egal, ob als ehrenamtlich Engagierte oder Sporttreibende im Sportverein.

Es bestehen allerdings viele Fragen rund um das Thema, die bisher ungeklärt sind, wie z.B.: Wo bekommt man Hilfe zur Assistenz im Sport? Die Frage nach Assistenzleistungen impliziert auch die kommunikative Barrierefreiheit wie z.B. den Einsatz von Gebärdensprachdolmetschenden, die neben der technischen und baulichen Barrierefreiheit äußerst relevant ist. Neben diesen Leistungen, die durch ein auskömmlicheres Budget für die Freizeitassistenz deutlich ausgebaut werden könnten, müsste auch die Angebotspalette der Anbietenden deutlich erweitert werden. Und diese Angebote müssen auch für die Betroffenen leicht auffindbar und sichtbar werden.

Daher fordern die LAG und der HSB einen deutlichen Ausbau der finanziellen Mittel für die Freizeitassistenz der Menschen mit Behinderung, die am Sport teilnehmen wollen. Sie fordern auch, endlich ein Budget zu schaffen, damit die vielen Menschen mit Behinderung im ehrenamtlichen Engagement ihren Aufgaben und Funktionen nachkommen können.

Teilhabe muss gerade im Bereich des Ehrenamtes, der so viel für den Zusammenhalt der Gesellschaft tut, möglich sein. Weil dieses Thema viel zu wichtig ist, um es bei einem einzigen Aufruf zu belassen, werden die LAG und der HSB am 5. Mai - dem Europäischen Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung - auf einer Podiumsdiskussion das Thema Assistenz in der Freizeit, speziell beim Sport, vertiefen.

Die digitale Veranstaltung findet von 16.00 - 18.00 Uhr statt. Schrift- und Gebärdensprachdolmetschende werden die Veranstaltung begleiten. Die Teilnahme erfolgt über folgende Einwahldaten:

Meeting-ID: 947 3828 5775
Kenncode: 12345678
Über Zoom: https://lmbhh.zoom.us/j/94738285775 
Über Telefon: +49 69 7104 9922
Über Skype for Business: https://lmbhh.zoom.us/skype/94738285775

(Quelle: DOSB-Presse Nr. 18)


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    Ein Kanute mit Behinderung lässt sein Boot zu Wasser. Foto: picture-alliance

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