Vom 3. bis 9. Februar wurde das Deutsche Olympische Jugendlager (DOJL) Peking 2022 in Bischofsgrün durchgeführt. Nachdem wiederholt Covid-19-Infektionen aufgetreten waren, musste die Präsenzveranstaltung vorzeitig beendet werden, einzelne Formate wurden nach Abreise der Teilnehmer*innen in digitaler Form umgesetzt. Mit einigen Tagen Abstand überwiegt aber die Freude über die gelungene Veranstaltung.
7.605 km von Peking entfernt und doch gefühlt ganz nah dran an der Olympischen Idee: Nach dem Ausschluss ausländischer Zuschauer*innen von den Olympischen Spielen Peking 2022 wurde das BLSV-Sportcamp in Bischofsgrün als Ausrichtungsort des DOJL Peking 2022 gewählt. Mit einer verschneiten Winterlandschaft bot der Ort im Fichtelgebirge am Fuße des Ochsenkopfes (1.024 m) die perfekte Kulisse.
Die Pandemie hatte bereits ein Vorbereitungstreffen der Teilnehmer*innen in Präsenz, wie es normalerweise üblich ist, verhindert. Eine umfassende Teststrategie mit PCR-Test vor Anreise, regelmäßigen Testungen vor Ort und ein strenges Hygienekonzept sollten eine möglichst sichere Umsetzung vor Ort gewährleisten.
Nach der Anreise der Teilnehmer*innen war die Ausstattung mit offizieller Team D-Kleidung ein erstes Highlight für alle. Es folgten vielfältige Angebote mit Workshops zu chinesischer Kultur oder olympischer Symbolik, digitale Austausche mit DOSB-Präsident Thomas Weikert und Vizepräsidentin Miriam Welte oder der Olympiasiegerin Lena Schöneborn sowie zahlreiche sportliche Aktivitäten. Das Mitfiebern bei den Wettkämpfen, das normalerweise bei Jugendlagern am Ausrichtungsort in den Stadien stattfindet, war zumindest am Fernseher ein wichtiger und fester Programmpunkt.
Nachdem an den ersten zwei Tagen, offensichtlich bedingt durch die Anreisesituation, schon zwei weitere Teilnehmer*innen positiv getestet wurden und nach sofortiger Isolation die Heimreise antraten, wurden am Abend des 8. Februar weitere positive PCR-Testergebnisse übermittelt. Da das Infektionsrisiko trotz eines 2G-Plus-Hygienekonzepts und umfassender Vorsichtsmaßnahmen weiterhin nicht vollständig ausgeschlossen werden konnte, war die Beendigung der Veranstaltung in Präsenz nach Abstimmung der beiden Ausrichter (Deutsche Olympische Akademie und Deutsche Sportjugend) die verantwortungsvollste Lösung, um eine weitere Ausbreitung einzudämmen und die Gesundheit aller Teilnehmer*innen zu schützen.
Eine Entscheidung, die für Enttäuschung und Traurigkeit bei den Teilnehmer*innen sorgte, aber auch auf ebenso viel Verständnis bei allen Beteiligten traf. Schon an den beiden folgenden Tagen fanden sich zahlreiche Teilnehmer*innen wieder bei digitalen Workshops zu Menschenrechten und einem Austausch mit der Deutschen Botschaftsschule Peking ein.
Das Jugendlager hatte gerade in Zeiten, in denen die Jugendlichen auf viele Gemeinschaftserlebnisse verzichten müssen, einen hohen Stellenwert für die Teilnehmer*innen, wie die Mutter eines Teilnehmers formulierte: „Vielen Dank für die schönen Momente, das Erlebte und die Eindrücke. (…) Sie haben meinem Sohn eine unvergessliche Zeit beschert. Diese Glücksmomente sind während dieser Zeit bis zu uns nach Hause durchgedrungen. An der Freude konnten wir auch aus der Ferne partizipieren.“
“Auch wenn unser Jugendlager nicht wie geplant vor Ort zu Ende geführt werden konnte, so hatten wir mit unseren Teilnehmer*innen einmalige und unvergessene Erlebnisse im zeitlichen Umfeld der Olympischen Winterspiele Peking 2022 mit einem äußerst abwechslungsreichen Programm. Ein besonderes Highlight war dabei sicherlich das besondere Umfeld, was uns durch den neuen BLSV Sportcamp Nordbayern in Bischofsgrün geboten wurde.” so Dr. Gerald Fritz, Leiter des DOJL Peking 2022.