Blick in die Zukunft

Die Nationalen Spiele der Special Olympics in Düsseldorf zeigten, wie Inklusion aussehen könnte. Ein Kommentar von Jörg Stratmann, Chefredakteur der DOSB-Publikationen.

Volunteers schieben die Rollstuhlfahrer zu ihrem Startplatz bei den Special Olympics in Düsseldorf. Foto: SOD/Thomas Stolarczyk
Volunteers schieben die Rollstuhlfahrer zu ihrem Startplatz bei den Special Olympics in Düsseldorf. Foto: SOD/Thomas Stolarczyk

In Düsseldorf erlebten die täglich rund 6000 Besucher der Nationalen Spiele der Menschen mit geistiger Behinderung in der vergangenen Woche nicht nur, wie der Sport in seinen schönsten Momenten sein kann: nämlich fröhlich, entspannt, ursprünglich und mitreißend. Vor allem war da zu sehen, dass es möglich ist, dass alle mitmachen können und keiner ausgeschlossen wird, dass Unterschiedlichkeit kein Problem ist und Anderssein normal.

Das ist eine besonders hübsche und verständliche Übersetzung des Fremdworts Inklusion, dieser großen gesellschaftlichen Aufgabe, der wir uns alle stellen müssen. Diese Definition war auch das Motto eines Fachforums des DOSB, dass die Düsseldorfer Spiele von Special Olympics Deutschland als Gelegenheit für eine Bestandsaufnahme nahm, was denn der Sport zur Inklusion beitragen kann.

Das ist eine ganze Menge. Das hat nicht erst Düsseldorf gezeigt. Das beweisen schon viele Vereine und Verbände in der täglichen Arbeit. Das zeigen Zahlen, die der DOSB bei einer Umfrage unter seinen Mitgliedern im vorigen Jahr gesammelt hat. Und das belegen vor allem die vielen beeindruckenden Beispiele, die auf dem Fachforum vorgestellt wurden.

Deshalb klingt der Satz, den Vizepräsidentin Prof. Gudrun Doll-Tepper "Inklusion ist ein erstrebenswertes Ziel" nicht nur selbstbewusst, sondern er ist auch berechtigt: „Wir im Sport zeigen schon seit vielen Jahren, wie es geht.“ Und doch, das war das wichtigste Ergebnis des Fachforums, ist auch im Sport klar, dass der Weg noch weit und unübersichtlich ist, weil es an vielem fehlt.

Auf den ersten Blick bietet der Sport zwar ein ganz anderes Bild als beispielsweise die meisten Schulen. Inklusion ist vor allem auch Teilhabe an Bildung, das wird in allen Diskussionen klar. Doch es fehlt fast überall an Lehrern, an nötigen Schulbegleitern, an Ausstattung, kurz: an der Finanzierung dieser Pflichtaufgabe.

Das ist ein allgemeines Problem. Das erkennt auch der Sport. Wer wollte, konnte in Düsseldorf zwar einen Blick in die Zukunft werfen. Aber bei allen bunten Bildern und Mut machenden Beg-nungen hat auch die Bestandsaufnahme der Vertreter aus Vereinen und Verbänden als Forderung vor allem dies festgehalten:

Inklusion funktioniert nur, wenn die Finanzierung in Land, Bund und auf europäischer Ebene langfristig gesichert ist.

In jeder Ausgabe der DOSB-Presse, die wöchentlich erscheint, gibt es einen Kommentar zu aktuellen Themen des Sports, den wir hier als DOSB-Blog veröffentlichen. Diese mit Namen gezeichneten Beiträge geben nicht unbedingt die offizielle DOSB-Meinung wieder.


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