Cottbus bedankt sich bei Gerhard Schirmer

Sport ist ohne ehrenamtliches Engagement undenkbar. Zum Start der Sportabzeichen-Tour in Cottbus wird das Vereins-Urgestein Gerhard Schirmer vorgestellt.

 

Gerhard Schirmer ist immer zur Stelle, wenn er gebraucht wird (Foto: Steffen Beyer)
Gerhard Schirmer ist immer zur Stelle, wenn er gebraucht wird (Foto: Steffen Beyer)

Er ist ein Cottbuser Urgestein und in seiner Heimatstadt gibt es eigentlich keinen Wettkampf ohne Gerhard Schirmer. Als ehrenamtlicher Kampfrichter ist er dort nicht mehr wegzudenken und er begleitet natürlich auch in diesem Jahr den Stopp der DOSB-Sportabzeichen-Tour in Cottbus. Dort stellen der DOSB und sein diesjähriger Themenpartner Bundesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement (BBE) mit der Kampagne „Ehrenamt macht stark!“ Schirmers beispielhaftes Engagement vor.

Als 15-Jähriger war Gerhard Schirmer begeisterter Zuschauer bei Leichtathletik-Veranstaltungen im Cottbuser Lok-Stadion. Richard Heintke (Lok Cottbus), damaliger Kampfrichter-Chef und Leichtathletik-Legende, wurde auf ihn aufmerksam und lud ihn ein, sich einmal als Kampfrichter zu versuchen. Und damit war es um Gerhard Schirmer geschehen. In diesem Jahr ist der 72-Jährige das 58. Mal dabei und ist längst selbst verantwortlich für die Kampfrichter in Cottbus. Selbstverständlich ehrenamtlich.

Und das ist Arbeit. Denn das bedeutet nicht nur, bei allen Wettkämpfen anwesend zu sein, sondern auch, dafür zu sorgen, dass immer genügend Kampfrichter am Start sind. Gar nicht so einfach, sagt Schirmer: „Es gibt einfach einen andauernden Aderlass und ich muss mich immer wieder auf die Suche nach neuen Kampfrichtern begeben. Früher war das einfacher, da haben die Schulen viel delegiert, aber heute geht alles über Mund-zu-Mund-Propaganda.“ Und das heißt für Schirmer, immer wieder Kontakte zu knüpfen und zu pflegen. Und dann wollen die neuen Kampfrichter natürlich auch noch geschult werden. Und wer kümmert sich darum? Gerhard Schirmer, genau!

Ein Kampfrichter, der sich streng an die Regeln hält

In der DDR war er im Nationalen Kampfgericht verantwortlich für den Stabhochsprung. Bei allen Spartakiaden, Meisterschaften auf nationaler und Bezirksebene war er im Einsatz. Er erinnert sich noch an den Mai 1976 in Dresden. Siegrun Siegl hat bei der Vorbereitung auf die Olympischen Spiele den Weltrekord im Weitsprung geholt. Alle haben darauf gehofft, dass sie die sieben Meter knackt. Fast wäre es gelungen. Aber am Maßband stand eine ehrliche Haut namens Gerhard Schirmer und es waren nun mal nur 6,99 Meter. „Es ist eben wichtig, dass die Regeln eingehalten werden. Ernst muss dabei sein – egal wie hoch der Wettkampf angesiedelt ist.“ Zu seinen Highlights zählen die Weltmeisterschaften 2009 in Berlin. „Die Stimmung im Stadion, wie die Zuschauer mitgehen. Das ist ein Gefühl, das geht durch und durch.“

Weitere Kampfrichter-Höhepunkte, um nur einige zu nennen, waren die Junioren -Europameisterschaften 1985 in Cottbus, der Europacup Junioren 2006 und 2007 in Cottbus, zahlreiche Länderkämpfe in der Halle und im Freien, die Deutschen Schüler-Meisterschaften 2011 in Cottbus, 25 Lausitzer City- Läufe, 45 Cottbuser Oktoberläufe, 22. German Meetings. Bei all diesen Wettkämpfen hatte Gerhard Schirmer den Hut auf.

Eine besondere Ehre: Der Eintrag in die Ehrenchronik der Stadt Cottbus

Sein Verein, der LC Cottbus hat in diesem Jahr das 17. Internationale Springer-Meeting ausgerichtet. Und natürlich war Gerhard Schirmer dabei: am Stabhochsprung der Männer und am Hochsprung der Frauen. Für sein ehrenamtliches Engagement hat Gerhard Schirmer eine Menge Auszeichnungen bekommen. Die sammelt er alle in seiner Schublade. Wie er sagt, können sich seine beiden Söhne auf die Sichtung freuen. Worauf er wirklich stolz ist, ist sein Eintrag in die Ehrenchronik der Stadt Cottbus. 2017 zeichnete ihn der Cottbuser Oberbürgermeister Holger Kelch beimNeujahrsempfang aus.

Auf die Frage, was ihn zu seinem ehrenamtlichen Engagement motiviert, sagt Schirmer: „Mir ist wichtig, dass die Jugend beschäftigt ist und keinen Unfug anstellt. Sportliche Betätigung ist gut für die jungen Leute.“ Natürlich hat der ehemalige Motorenschlosser über viele Jahre selbst das Deutsche Sportabzeichen abgelegt. Zur Zeit geht das aus gesundheitlichen Gründen nicht. Trotzdem ist es ihm wichtig, als Kampfrichter Teil der Sportabzeichen-Tour zu sein. Dort wird ihm zum 15. jährigen Jubiläum des Bundesnetzwerkes Bürgerschaftliches Engagement (BBE) mit der Kampagne „Ehrenamt macht stark!“ zusätzliche Aufmerksamkeit zuteilwerden. Das steht für ihn nicht im Vordergrund. „Ich habe einfach selber Freude daran, dass ich immer noch Interesse habe und dabei sein kann.“ Und die Cottbuser danken es ihm. Jedes Jahr aufs Neue und hoffentlich noch viele Jahre lang.

(Quelle: wirkhaus.berlin)


  • Gerhard Schirmer ist immer zur Stelle, wenn er gebraucht wird (Foto: Steffen Beyer)
    Gerhard Schirmer ist immer zur Stelle, wenn er gebraucht wird (Foto: Steffen Beyer)

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