Riesiges Inklusions-Sportfest in Fulda

Menschen mit und ohne Behinderungen haben sich beim Tourstopp in Fulda gemeinsam am Deutschen Sportabzeichen versucht.

Die Mitglieder der Caritas Werkstatt Fulda stellen sich mit ihrem Einrichtungsleiter Michael Glüber (re.) zum Gruppenbild.
Die Mitglieder der Caritas Werkstatt Fulda stellen sich mit ihrem Einrichtungsleiter Michael Glüber (re.) zum Gruppenbild.

Ab 9 Uhr morgens hatten die Prüfstationen im Sportpark Johannisau und Freibad Rosenau geöffnet. Die 5.000 Teilnehmer/innen, davon etwa die Hälfte Schülerinnen und Schüler, fanden bei idealem Sportwetter beste Bedingungen vor.

Begegnung beim Sport

Mitten drin auch 15 Mitarbeiter/innen der Fuldaer Caritas-Werkstätten für Menschen mit Behinderung. „Wir wollten bei dieser Inklusionsveranstaltung unbedingt dabei sein“, so Einrichtungsleiter Michael Glüber. „Deshalb haben wir allen Interessierten extra dafür freigegeben und sind hergekommen.“
Mit einem Kleinbus angereist und top motiviert, hat die Gruppe gemeinsam das Deutsche Sportabzeichen ausprobiert und einige Disziplinen abgelegt. „In unserer Werkstatt arbeiten etwa 230 Menschen“, berichtet Michael Glüber. „Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind geistig, körperlich oder mehrfach behindert. Die jüngsten sind 17 und 18 Jahre alt, unsere Älteste ist 70.“ Glüber ist es wichtig, dass Sport in der Lebenswelt seiner Mitarbeiter/innen eine Rolle spielt. Als Leichtathletiktrainer beim Lauftreff Speeketze Marbach hat er auch die Berechtigung, das Deutsche Sportabzeichen abzunehmen. „Wir haben bei den Fuldaer Caritas-Werkstätten eine eigene Turnhalle und ein Therapiebad. Einmal in der Woche bieten wir dort verschiedene Sportkurse an.“

Auf dem Weg zur Veranstaltung herrschte noch Aufregung und Vorfreude. „Zuerst wussten unser Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nicht, was auf sie zukommt. Die Anforderungen beim Deutschen Sportabzeichen für Menschen mit Behinderung sind ziemlich komplex. Aber als wir hier in den Sportpark gekommen sind, waren wir alle von der Größe und der Atmosphäre der Veranstaltung beeindruckt, und da hat dann die Neugier gesiegt“, fasst Michael Glüber zusammen. Ellen Zipprich, 56 Jahre und im Gastronomiebereich der Fuldaer Caritas-Werkstätten tätig, freute sich besonders auf die Laufdisziplinen: „Ich bin sehr schnell“, sagte sie selbstbewusst.

Werbung für das Deutsche Sportabzeichen für Menschen mit Behinderung

„Die inklusive Sportabzeichen-Tour hier in Fulda sehe ich als große Auftaktveranstaltung für das Sportabzeichen für Menschen mit Behinderung in der Region“, sagt Michael Glüber. Viele kennen diese Möglichkeit noch gar nicht. „Dabei hat eine Inklusionsveranstaltung immer für beide Seiten einen Mehrwert – für Menschen mit und ohne Behinderungen“, findet er. Alle Beteiligten nehmen aus seiner Sicht viele positive Erlebnisse von Veranstaltungen wie der Sportabzeichen-Tour mit.

Bilanz zum DOSB-Projekt Inklusion

Der Tourstopp mit dem Schwerpunkt Inklusion in Fulda war der letzte von insgesamt zehn innerhalb eines auf drei Jahre angelegten DOSB-Projekts, das von der Aktion Mensch gefördert und in enger Zusammenarbeit mit dem Deutschen Behindertensportverband (DBS) und dessen Landesverbänden umgesetzt wird. Auch über den Deutschen Gehörlosen-Sportverband sowie Special Olympics Deutschland hat das Projekt Unterstützung erfahren. Bei einer Pressekonferenz zum Schwerpunktthema Inklusion sagte DOSB-Vizepräsidentin Bildung und Olympische Erziehung, Prof. Dr. Gudrun Doll-Tepper: „Dieses Inklusionsprojekt hat sich als ein wichtiger Baustein bei der Umsetzung von Inklusion in den Sportverbänden und -vereinen erwiesen.“

Ein Tag mit vielen Highlights

Alles stand in Fulda unter der Überschrift Inklusion, so auch der Promiwettbewerb um 12 Uhr. Kirsten Bruhn, dreimalige Paralympics-Gewinnerin im Schwimmen und Sportbotschafterin des DOSB, und der amtierende Deutsche Meister und aktuelle Weltranglistenvierte im Rollstuhltischtennis, Holger Nikelis, traten zu einem Rollstuhlrennen an. Dazu gesellten sich Frank Busemann, Gewinner der Zehnkampf-Silbermedaille bei den Olympischen Spielen von Atlanta 1996 und Botschafter von kinder+Sport, der deutsche Rekordhalter im Stabhochsprung in der Halle, Danny Ecker, für die Sparkassen-Finanzgruppe und Stuntfrau, Model und Moderatorin Miriam Höller als Sportabzeichen-Botschafterin für Ernsting’s family und DOSB-Vizepräsidentin Gudrun Doll-Tepper. Auf dem ersten Platz landete Kirsten Bruhn, vor Danny Ecker, Miriam Höller, Frank Busemann, Holger Nikelis und Gudrun Doll-Tepper.

Die DOSB-Vizepräsidentin bedankte sich beim Organisationsteam vom Landessportbund Hessen und dem Sportkreis Fulda-Hünfeld mit allen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern für die rundum gelungene Veranstaltung. Für sein Inklusionskonzept erhielt der Sportkreis Fulda einen Förderbescheid, den Werner Koch, Staatssekretär im Hessischen Ministerium des Innern für Sport, bei der Sportabzeichen-Tour überreichte.

Als krönenden Abschluss wartete auf die Besucher noch ein Open-Air-Konzert. Um 21 Uhr betrat Max Giesinger im Vorprogramm von Johannes Oerding und Band die Bühne.

(Quelle: wirkhaus)


  • Die Mitglieder der Caritas Werkstatt Fulda stellen sich mit ihrem Einrichtungsleiter Michael Glüber (re.) zum Gruppenbild.
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  • Promi-Rollstuhlsprint: Miriam Höller (re.) setzt sich zunächst an die Spitze. Am Ende gewinnt aber Kirsten Bruhn (2.v.li.).
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  • Die Schülerinnen und Schüler testen auf einem Hindernisparcours, wie ein Rollstuhl gesteuert werden kann.
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  • Fußballspiel mit dicker Knautschzone; Alle Fotos: Treudis Naß
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