Inklusion im Fokus der Sportabzeichen-Tour

DOSB und Aktion Mensch haben in Fulda Bilanz gezogen zum Thema Inklusion bei der Sportabzeichen-Tour.

5.000 Menschen mit und ohne Behinderungen probierten in Fulda gemeinsam Disziplinen des Deutschen Sportabzeichens aus.
5.000 Menschen mit und ohne Behinderungen probierten in Fulda gemeinsam Disziplinen des Deutschen Sportabzeichens aus.

"Die Menschen sind offen für Inklusion und mittlerweile sensibilisierter dafür", sagte Prof. Dr. Manfred Wegner, Sportwissenschaftler am Institut für Sportwissenschaft der Christian-Albrechts-Universität Kiel, auf einer Pressekonferenz in Fulda. Der Tourstopp mit dem Schwerpunkt Inklusion war der letzte von insgesamt zehn innerhalb eines auf drei Jahre angelegten DOSB-Projekts, das von der Aktion Mensch gefördert und in enger Zusammenarbeit mit dem Deutschen Behindertensportverband (DBS) und dessen Landesverbänden umgesetzt wird. Auch über den Deutschen Gehörlosen-Sportverband sowie Special Olympics Deutschland hat das Projekt Unterstützung erfahren. Wegner, der das Projekt wissenschaftlich begleitet, zog in Fulda Bilanz und sagte: „Inklusion ist sichtbar, aber noch keine Selbstverständlichkeit.“

In der osthessischen Stadt probierten rund 5.000 Menschen mit und ohne Behinderungen gemeinsam Disziplinen des Deutschen Sportabzeichens aus – am gleichen Ort, zur selben Zeit und unter den für sie geltenden Leistungsanforderungen. Ausrichter waren der Landessportbund Hessen und der Sportkreis Fulda-Hünfeld.

Wichtiger Baustein bei der Umsetzung von Inklusion im Sport

Für DOSB-Vizepräsidentin Bildung und Olympische Erziehung, Prof. Gudrun Doll-Tepper, haben sich die Anstrengungen gelohnt, die der organisierte Sport dabei unternommen hat: „Wir haben dieses Projekt gestartet, weil unser Engagement Bedürfnis und Verpflichtung zugleich ist. Deutschland war einer der ersten Staaten, der die UN-Behindertenrechtskonvention unterschrieben hat. Der DOSB nimmt seine damit verbundene Aufgabe sehr ernst. Dieses Inklusionsprojekt hat sich als ein wichtiger Baustein bei der Umsetzung von Inklusion in den Sportverbänden und -vereinen erwiesen.“

Christina Marx, Leiterin Aufklärung der Aktion Mensch, sagte im Vorfeld der Veranstaltung: „Gemeinsames Training und gemeinsame Leistungsziele – wie beim Deutschen Sportabzeichen – bauen Berührungsängste und Vorurteile ab und unterstützen so die Inklusion. Deshalb ist es unser Ziel, durch unsere Förderung mehr Angebote für das gemeinsame Training von Menschen mit und ohne Behinderung im Breitensport zu etablieren.“

Ein wesentlicher Bestandteil von Wegners Erhebungen war die Befragung der Organisator/innen, Helfer/innen und Teilnehmer/innen bei der Sportabzeichen-Tour mit eigens entwickelten Fragebögen und die systematische Beobachtung vor Ort beim Tourstopp. Zum inklusiven Sporttreiben auf den Sportplätzen sagte Wegner: „Zum Teil bot sich das Bild einer großen Gruppe, in der alle nur das gemeinsame Ziel hatten, das Deutsche Sportabzeichen abzulegen. Weil inklusives Sporttreiben selbstverständlich nicht unter Zwang geschieht, konnte ich andererseits auch eine Parallelität der Gruppen beobachten, bei der die Sportler neben- statt miteinander aktiv waren.“

Wichtige Netzwerke für die Weiterentwicklung der Inklusion

Als positiv stellte Wegner heraus, dass sich unterschiedliche Partner aus dem organisierten Sport und der Kommune zum Teil erstmalig begegnet sind und den Austausch sehr positiv bewerteten. So sind Netzwerke entstanden, die es zu pflegen gilt. „Um das bisher Erreichte zu verstetigen und auszubauen, ist es wichtig, dass das Projekt weitergeht und dass die Inklusionsidee weiterhin durch Expertise unterstützt wird.“

Dies beobachtete der Sportwissenschaftler beispielsweise in Berlin, wo der Landessportbund seine Erfahrungen in dem Bereich Sportabzeichen und Inklusion aus 2015 ausbauen und in den Tourstopp 2016 einfließen lassen konnte. „Hier wurden im Verlauf der beiden Sportabzeichen-Tourstopps Netzwerke ausgebaut und das Konzept weiterentwickelt.“

Für die Zukunft wünscht sich Wegner eine weitere Vertiefung der Inklusion auf der Ebene gleichberechtigter Partner unter dem Stichwort „Begegnung auf Augenhöhe“: „Vor allem, was die Möglichkeiten des gemeinsamen Austauschs und Zusammenwirkens auch über die Sportabzeichen-Veranstaltung hinaus angeht.“

Prominente Unterstützung

Während die Expert/innen diskutierten, wurden die Besucher/innen in Fulda von prominenten Sportler/innen gecoacht. Der amtierende Deutsche Meister und aktuelle Weltranglistenvierte im Rollstuhltischtennis, Holger Nikelis, war mit seiner Initiative „Sport grenzenlos“ Kooperationspartner der Veranstaltung, um für inklusiven Sport zu werben. Die dreimalige Paralympics-Gewinnerin im Schwimmen, Kirsten Bruhn, war als Sportbotschafterin des DOSB in Fulda dabei.
Verstärkung bekamen beide von Frank Busemann, Gewinner der Zehnkampf-Silbermedaille bei den Olympischen Spielen von Atlanta 1996 und Botschafter von kinder+Sport, dem deutschen Rekordhalter im Stabhochsprung in der Halle, Danny Ecker, für die Sparkassen-Finanzgruppe und Stuntfrau, Model und Moderatorin Miriam Höller als Sportabzeichen-Botschafterin für Ernsting’s family. Alle drei Unternehmen sind wie die Krankenkasse BKK24 Nationale Förderer des Deutschen Sportabzeichens.

(Quelle: DOSB)


  • 5.000 Menschen mit und ohne Behinderungen probierten in Fulda gemeinsam Disziplinen des Deutschen Sportabzeichens aus.
    5.000 Menschen mit und ohne Behinderungen probierten in Fulda gemeinsam Disziplinen des Deutschen Sportabzeichens aus.
  • Auch die dreimalige Paralympics-Gewinnerin im Schwimmen, Kirsten Bruhn, war als Sportbotschafterin des DOSB in Fulda dabei.
    Auch die dreimalige Paralympics-Gewinnerin im Schwimmen, Kirsten Bruhn, war als Sportbotschafterin des DOSB in Fulda dabei.
  • Hochsprung unter der Anleitung von Ex-Zehnkämpfer Frank Busemann; Alle Fotos: Treudis Naß
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