Näher am Menschen dran

Die Inklusion von Menschen mit Behinderungen gehört zu den großen gesellschaftlichen Aufgaben. Wie das im Sport gelingen kann, damit beschäftigt sich das Projekt „Event-Inklusionsmanager*in im Sport“ (EVI).

Erste Eindrücke und Erfahrungen zur Halbzeit.  

ein Sportler im blauen Trikot strahlt in die Kamera
Näher am Menschen dran - Event-Inklusionsmanager*innen im Sport / Foto: LSB NRW/Andrea Bowinkelmann

Seit rund zwei Jahren läuft das Projekt „Event-Inklusionsmanager*in im Sport“, und die ersten, sehr vielversprechenden Evaluierungsergebnisse lassen sich so zusammenfassen: alle teilnehmenden Sportorganisationen würden die EVI-Stelle gern fortführen, 42 Prozent empfehlen die Einstellung von Mitarbeitenden mit Behinderungen weiter. Bei einem Drittel der Arbeitgeber wurden während des Projekts weitere Beschäftigte mit Behinderungen eingestellt. Positiv bewertet wurde auch die mediale Außenwirkung. Fast die Hälfte der Arbeitgeber profitierte nach eigener Aussage von der Strahlkraft ihres Engagements in die Verbände und Vereine hinein.   

Zur Erinnerung: Das Projekt des DOSB wird aus den Mitteln des Ausgleichfonds des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales (BMAS) gefördert und ist über einen Zeitraum von fünf Jahren angelegt. Aufgeteilt in zwei Phasen sind insgesamt 25 Menschen mit Schwerbehinderungen als Event-Inklusionsmanager*innen in den Mitgliedsorganisationen des DOSB tätig (30 Stunden pro Woche); von September 2021 bis August 2023 und von September 2023 bis August 2025. Die wichtigsten Ziele des Projekts: Mehr Menschen mit Behinderungen die Teilhabe an Sportveranstaltungen zu erleichtern, egal ob als Athlet*in, als Zuschauer*in oder als Volunteer, mehr Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderungen im organisierten Sport zu schaffen und Organisationen aus dem Sport mit Organisationen aus dem Behinderten- und Selbsthilfebereich miteinander zu vernetzen.

Die „EVIs“ ihrerseits berichten von einem Kompetenzzuwachs durch die Projektanstellung, der nationalen wie internationalen Anerkennung, dass sie auf Augenhöhe wahrgenommen und als Expert*innen gesehen und angefragt wurden. Es habe sich durch ihre Arbeit vielfach ein besseres Verständnis von/für Menschen mit Behinderungen in den Sportorganisationen etabliert. Auch das oftmals begeisterte Publikum und die positiven Rückmeldungen von anderen Menschen mit Behinderungen (und ihren Angehörigen) trugen zu großer Zufriedenheit bei.  

Insgesamt seien Arbeitnehmer*innen und Arbeitgeber mit sehr unterschiedlicher Motivation an das Thema herangegangen, sagt Anne Stahlmann vom projektbegleitenden Frankfurter Institut für Sozialarbeit und Sozialpädagogik (ISS e.V.). „Die EVIs haben sich als Expert*innen in eigener Sache begriffen. Alle wollten die Strukturen verbessern, um eine gleichberechtigte Teilhabe im Sport zu ermöglichen.“ Die Organisationen, so Stahlmann, hätten die Chance ergriffen, personelle Verstärkung ins Team zu holen, die sich dem gesellschaftlich wichtigen Thema Inklusion widmet und damit positive Auswirkungen für sie als Sportverein oder -verband eröffnen.

Das Projekt stellt an Arbeitnehmer*in wie Arbeitgeber hohe Anforderungen: Die EVIs stellten fest, dass „die eigene Behinderung einen nicht zum Profi für alle Behinderungsformen werden lässt“, wie ein Teilnehmer seine Erfahrungen formulierte. Auch brachten die Eventformate Belastungsspitzen und Herausforderungen mit sich, die nicht in das 30-Stunden-Format der Stelle passten und die nicht mit jeder Einschränkung auf Dauer zu erfüllen sind. Auf der anderen Seite waren Sportorganisationen gefordert, die Inklusion voranzutreiben, eine klare Vorstellung vom Aufgabenbereich zu haben, eine verlässliche Begleitung zu gewährleisten und letztendlich die Nachhaltigkeit des Projektes (und der Stelle) zu garantieren können.  

Dass trotz dieser Herausforderungen bereits über die Hälfte der EVIs weiter im Sport beschäftigt werden, beweise die fachliche Qualität der Teilnehmenden, verdeutliche aber auch, dass das Projekt wohl auf einen größeren Bedarf seitens des Sports trifft. „Es zeigt sich, dass das EVI-Projekt ein Türöffner für weitere Beschäftigungsmöglichkeiten von Menschen mit Behinderungen im Sport ist“, sagt DOSB-Projektleiterin Theresa Windorf. „Die Einstellung von Menschen mit Behinderungen verändert die Sicht in den Sportverbänden, führt zum Abbau von Vorurteilen und trägt zu mehr Inklusion in allen Bereichen bei.”    

Perspektivisch sollen die Erfahrungen und Ergebnisse am Ende des Projekts unter anderem in einen digitalen „Infopool“ des DOSB einfließen, sodass alle Verbände und Vereine von dieser fünfjährigen Kampagne profitieren und Events inklusiv managen und gestalten können.   

Das Projekt „Event-Inklusionsmanager*in im Sport“, kurz „EVI“ eröffnet Menschen mit Behinderungen mehr Chancen im Arbeitsmarkt Sport und sorgt für mehr Barrierefreiheit und Inklusion im Sport. Das EVI-Projekt wird aus den Mitteln des Ausgleichsfonds des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales (BMAS) gefördert. 


  • ein Sportler im blauen Trikot strahlt in die Kamera
    ein Sportler im blauen Trikot strahlt in die Kamera, im Hintergrund ein Rasenplatz mit weiteren Sportler*innen

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